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Sennheiser HD 490 Pro Plus

(5 / 5 bei 20 Stimmen)

455,00 € 499,00 €

Zuletzt aktualisiert am: 18. Juni 2025 23:37
HerstellerSennheiser
BauweiseOffener Over-Ear-Kopfhörer
Impendanz130 Ohm
Frequenzbereich5 Hz - 36.000 Hz
Kabellänge1,8 m gerade und 1,4 m (bis 3 m) spiralig
Gewicht260 g
Anschluss6,3 mm

Professionelle Kopfhörer sind ein essenzielles Werkzeug im modernen Tonstudio. Sie müssen nicht nur höchste klangliche Präzision liefern, sondern auch in Sachen Komfort, Verarbeitungsqualität und Verlässlichkeit auf einem Top-Niveau agieren. Mit dem HD 490 Pro Plus hat Sennheiser ein Modell auf den Markt gebracht, dass genau diese Ansprüche erfüllen möchte – und dabei gezielt auf die Bedürfnisse von Produzenten, Mixing- und Mastering-Engineers sowie Recording-Profis zugeschnitten ist.


Gesamtbewertung

97%

Die Tonqualität
98%
Die Ausstattung
100%
Die Verarbeitung
100%
Die Preis / Leistung
90%

Sennheiser HD 490 Pro Plus im Test

Dieser Testbericht nimmt den HD 490 Pro Plus detailliert unter die Lupe und bewertet ihn unter realen Studio-Bedingungen. Neben einem genauen Blick auf technische Spezifikationen und Verarbeitungsqualität stehen vor allem Klangbild und Praxistauglichkeit im Fokus. Besonderes Augenmerk liegt auf der Frage: Ist der HD 490 Pro Plus ein echter „Studio-Referenzkopfhörer“, oder eher ein vielseitiger Allrounder mit Profi-Ambitionen?

Technische Daten im Überblick

Der HD 490 Pro Plus ist ein offener Over-Ear-Kopfhörer, konzipiert für kritisches Hören in professionellen Anwendungen. Die offene Bauweise verspricht eine natürliche Raumabbildung und eine möglichst unverfälschte Wiedergabe. Im Gegensatz zu geschlossenen Modellen, die oft beim Tracking verwendet werden, zielt der HD 490 klar auf das Mixing und Mastering ab, wo Transparenz und Detailtreue entscheidend sind.

Tonstudio Einsatz HD490 Pro

Im Frequenzgang deckt der HD 490 Pro Plus einen sehr breiten Bereich ab, der laut Hersteller von 5 Hz bis 36.000 Hz reicht. Diese Spezifikation spricht für eine außergewöhnlich hohe Auflösung und Detailtiefe – insbesondere in den Höhen, was für das Erkennen feiner Hallfahnen und Obertöne im Mixprozess wichtig ist. Die Impedanz liegt bei 130 Ohm, was ihn kompatibel mit professionellen Kopfhörerverstärkern und Audio-Interfaces macht – gleichzeitig aber eine solide Ausgangsleistung voraussetzt, um das volle Potenzial auszuschöpfen.

Die Empfindlichkeit liegt bei 104 dB SPL (1 kHz, 1 Vrms), was einen guten Kompromiss zwischen Leistungsanforderung und Dynamik erlaubt. Damit eignet sich der HD 490 auch für mobile Interfaces, sofern diese genug Headroom liefern. Die Treibertechnologie basiert auf Sennheisers langjähriger Erfahrung im High-End-Bereich und verspricht ein ausgewogenes, lineares Klangbild ohne künstliche Betonungen.

Zum Lieferumfang gehören neben dem Kopfhörer zwei unterschiedlich lange, abnehmbare Kabel (gerade und spiralig), ein Satz zusätzlicher Ohrpolster sowie ein Transport-Case. Diese Ausstattung ist praxisgerecht und deckt die typischen Einsatzszenarien im Studioalltag ab. Besonders positiv hervorzuheben ist die Möglichkeit, die Komponenten leicht auszutauschen – ein Pluspunkt in puncto Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Dieser besonders große Lieferumfang ist der Unterschied zum HD 490 Pro.

Verarbeitung und Tragekomfort

Sennheiser hat beim HD 490 Pro Plus erkennbar viel Wert auf hochwertige Materialien und eine durchdachte Konstruktion gelegt. Der Kopfbügel ist stabil und flexibel zugleich, mit einer angenehmen Polsterung versehen, die auch bei langen Sessions keinen Druck auf den Kopf ausübt. Die Ohrmuscheln bestehen aus robustem Kunststoff mit matter Oberfläche und wirken trotz des geringen Gewichts hochwertig verarbeitet. Alle beweglichen Teile sind sauber verarbeitet, knarzen nicht und vermitteln einen langlebigen Eindruck.

Mit einem Gewicht von rund 260 Gramm ohne Kabel gehört der HD 490 Pro Plus zu den leichteren Over-Ear-Modellen seiner Klasse. Das macht sich im Alltagseinsatz sofort positiv bemerkbar: Auch bei mehrstündiger Nutzung entsteht kaum Ermüdung. Die Ohrpolster bestehen aus atmungsaktivem, weichem Material und umschließen die Ohren vollständig, ohne unangenehmen Druck aufzubauen. Das macht ihn besonders angenehm für längere Mixing- oder Mastering-Sessions.

Die Passform ist insgesamt sehr flexibel. Die mechanische Aufhängung der Ohrmuscheln ermöglicht eine präzise Anpassung an verschiedenste Kopfformen, und auch Brillenträger finden schnell eine bequeme Position. Eine Person in unserem Test trägt eine Brille und sie war begeistert über den Tragekomfort. Es gab auch nach einer längeren Tragezeit keinerlei Druckstellen oder unangenehmen Auswirkungen. Das ist nicht bei vielen Studiokopfhörern der Fall.

Senheiser HD 490 Pro Plus TestberichtDass im Lieferumfang zwei unterschiedliche Polstersätze enthalten sind (eine neutral klingende Variante und eine wärmer abgestimmte), zeigt zudem, wie stark Sennheiser hier auf professionelle Flexibilität setzt.

Ein zusätzlicher Pluspunkt: Die Ohrpolster und Kabel lassen sich einfach austauschen, was sowohl hygienisch als auch ökonomisch sinnvoll ist. Für Studio-Setups, in denen der Kopfhörer von mehreren Personen genutzt wird, ist das ein klarer Vorteil. Auch der beidseitige Kabelanschluss bietet Flexibilität in der Kabelführung – ein Detail, das im Arbeitsalltag tatsächlich Zeit und Nerven sparen kann.

Klangqualität

Der Sennheiser HD 490 Pro Plus überzeugt mit einer klanglichen Abstimmung, die sich klar an professionelle Anwender richtet. Der Frequenzverlauf ist ausgesprochen linear, ohne überzeichnete Bässe oder überbetonte Höhen – eine Eigenschaft, die gerade im kritischen Studioeinsatz essenziell ist. Bassfrequenzen werden straff und präzise wiedergegeben, mit klarer Trennung und ohne Überlagerungen im unteren Mittenbereich.

In den Mitten zeigt der HD 490 ein exzellentes Auflösungsvermögen. Stimmen, Gitarren, Streicher und synthetische Elemente wirken klar umrissen und plastisch. Hier wird deutlich, dass der Kopfhörer auch für komplexe Mixe geeignet ist, in denen es auf feinste Balanceverhältnisse ankommt. Besonders im Bereich zwischen 1 und 5 kHz liefert der Kopfhörer eine neutrale und detailreiche Darstellung, ohne dabei analytisch oder ermüdend zu wirken.

Die Höhen sind luftig, offen und sauber – ohne die oft gefürchtete Schärfe, die bei weniger hochwertigen Modellen schnell unangenehm wird. Transienten von Percussion oder Hi-Hats kommen präzise durch, ohne den Gesamtklang zu dominieren. Diese feine Hochtonwiedergabe unterstützt nicht nur die Beurteilung von Hallräumen und Stereoeffekten, sondern trägt auch zur exzellenten räumlichen Darstellung bei.

Apropos Raum: Der HD 490 Pro Plus bietet eine außergewöhnlich breite Stereobühne mit klar ortbaren Klangquellen. Die Tiefenstaffelung ist ebenfalls bemerkenswert – ein Aspekt, der besonders beim Mixen von akustischer Musik oder Filmton eine große Rolle spielt. Im direkten Vergleich mit etablierten Referenzkopfhörern wie dem Sennheiser HD 650 oder dem Beyerdynamic DT 1770 PRO zeigt sich der HD 490 als moderne, detailstärkere Alternative mit hervorragender Räumlichkeit.

Praxistest im Studioeinsatz

Im Studio zeigt der HD 490 Pro Plus, was in ihm steckt. Besonders beim Mixing überzeugt er durch seine neutrale Klangsignatur und die sehr feine Auflösung. Pegelverhältnisse lassen sich präzise einschätzen, EQ-Einstellungen sauber nachvollziehen, und auch kleine Änderungen im Panorama werden klar hörbar. Der Stereoeindruck ist realistisch und tief, wodurch sich selbst komplexe Arrangements gut staffeln lassen. Gerade in akustisch unbehandelten oder mobilen Arbeitsumgebungen kann der HD 490 ein verlässlicher Monitor-Ersatz sein.

Beim Mastering fällt vor allem die Transparenz im oberen Frequenzbereich positiv auf. Feinheiten im Luftband, subtile Kompression und die Auswirkung von Sättigungstools lassen sich sehr gut beurteilen. Auch die Dynamikdarstellung ist äußerst präzise – leise und laute Passagen behalten ihre natürliche Relation. Das macht den HD 490 zu einem verlässlichen Werkzeug für finale Entscheidungen in der Produktion.

Auch beim Recording macht der HD 490 Pro Plus eine gute Figur – allerdings mit Einschränkungen. Durch die offene Bauweise ist ein gewisses Übersprechen bei Mikrofonaufnahmen nicht zu vermeiden. Für laute Quellen oder Solo-Instrumente mag das akzeptabel sein, für Gesang oder leise Signale empfiehlt sich eher ein geschlossener Kopfhörer. Wer jedoch vor allem mit virtuellen Instrumenten oder Sample-Bibliotheken arbeitet, wird auch im Tracking mit dem HD 490 gut zurechtkommen.

In Kombination mit professionellen Audio-Interfaces und Kopfhörerverstärkern wie dem RME ADI-2 DAC oder SPL Phonitor entfaltet der HD 490 Pro Plus sein volles Potenzial. Auch an hochwertigen Mobil-Interfaces wie dem Apogee Duet oder dem Universal Audio Volt 476 liefert er ein überzeugendes Klangbild. Weniger geeignet ist er hingegen für schwache Kopfhörerausgänge etwa von Consumer-Laptops oder Smartphones – hier fehlt der notwendige Headroom.

Besonderheiten des HD 490 Pro Plus

Der HD 490 Pro Plus hebt sich nicht nur durch seinen Klang, sondern auch durch eine Reihe von durchdachten Features von anderen Studio-Kopfhörern ab. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, zwischen zwei Polster-Typen zu wechseln – ein Feature, das über die reine Ergonomie hinausgeht. Denn die beiden Polstersätze (Focus Pads und Tone Pads) verändern das Klangverhalten subtil, aber spürbar. So lässt sich der Klangcharakter leicht an persönliche Vorlieben oder unterschiedliche Mix-Situationen anpassen.

Eine weitere Besonderheit ist die Kompatibilität mit Sennheisers AMBEO Meta Sound-Technologie (sofern im Workflow eingesetzt). Diese richtet sich vor allem an Produzenten, die sich mit immersivem Audio oder 3D-Klang beschäftigen – etwa für Dolby Atmos oder binaurale Produktionen. Hier bietet der HD 490 ein räumliches Klangbild, das sich auch für die Vorproduktion und Kontrolle solcher Inhalte eignet. Zwar ersetzt er kein dediziertes 3D-Monitoringsystem, gibt aber ein sehr glaubwürdiges Bild der Räumlichkeit wieder.

Hinzu kommen klassische Vorteile, die im Studioalltag viel zählen: Das abnehmbare Kabel kann sowohl links als auch rechts eingesteckt werden – ideal für unterschiedliche Studio-Layouts. Die Kabelverbindung ist sicher und mit einem Bajonettverschluss versehen, was versehentliches Herausziehen effektiv verhindert. Auch die Verfügbarkeit von Ersatzteilen (Kabel, Polster, Adapter) ist langfristig gewährleistet – ein nicht zu unterschätzender Vorteil in professionellen Umgebungen.

Design und Ergonomie wirken nicht nur funktional, sondern sind klar auf Dauerbetrieb ausgelegt. Der geringe Anpressdruck, das geringe Gewicht und die gut durchdachte Belüftung machen den HD 490 zu einem „Langstreckenkopfhörer“. Wer täglich mehrere Stunden mit Kopfhörern arbeitet, wird diesen Komfort sehr zu schätzen wissen – besonders in Kombination mit der ausgewogenen Klangabstimmung.

Senheiser HD 490 im Tonstudio

Schwächen des Sudiokopfhörers

Trotz seiner zahlreichen Stärken bringt der HD 490 Pro Plus einige Einschränkungen mit sich, die im professionellen Kontext berücksichtigt werden sollten. Die offene Bauweise sorgt zwar für ein sehr natürliches Klangbild, macht den Kopfhörer aber weniger geeignet für Recording-Situationen, bei denen Mikrofone in unmittelbarer Nähe eingesetzt werden. Übersprechen kann bei Gesangs- oder Sprachaufnahmen zum Problem werden, was den HD 490 klar in die Rolle eines Mixing- und Mastering-Werkzeugs rückt – für Tracking ist ein geschlossenes Modell in vielen Fällen die bessere Wahl.

Ein weiterer Punkt betrifft die Leistungsanforderungen: Mit seiner Impedanz von 130 Ohm entfaltet der HD 490 Pro Plus seine Klangqualität nur an hochwertigen Kopfhörerverstärkern oder Audio-Interfaces mit ausreichend Headroom. An leistungsschwachen Ausgängen – etwa an Consumer-Laptops oder mobilen Geräten – wirkt der Klang schnell flach und kraftlos. Für den Einsatz unterwegs oder an nicht professionellen Setups ist der Kopfhörer also nur bedingt zu empfehlen.

Außerdem verzichtet Sennheiser bewusst auf integrierte digitale Features wie DSP-Profile, Klangpresets oder Lautstärkeregelung am Kabel – Funktionen, die einige Nutzer aus workfloworientierten Produktionen oder hybriden Setups (z. B. mit digitalen Mischpulten) eventuell vermissen. Dieser Purismus passt zur Positionierung des Kopfhörers als präzises Abhörwerkzeug, könnte aber für Anwender mit anderen Erwartungen ein Nachteil sein – insbesondere im Vergleich zu Konkurrenzmodellen mit mehr Funktionsumfang.

Fazit zum Test

Mit dem HD 490 Pro Plus liefert Sennheiser einen durch und durch professionellen Kopfhörer, der sich insbesondere für Mixing-, Mastering- und Postproduktionsaufgaben empfiehlt. Der lineare Frequenzgang, die exzellente räumliche Darstellung und die hohe Detailauflösung machen ihn zu einem ernstzunehmenden Werkzeug im Studioalltag. Wer auf der Suche nach einem verlässlichen Kopfhörer für präzises Arbeiten ist, findet hier eine moderne Alternative zu etablierten Klassikern wie dem HD 650 oder AKG K702 – mit hörbaren Fortschritten in Auflösung und Komfort.

Gerade für Studios, die mit immersiven Formaten arbeiten oder häufig mobil produzieren, kann der HD 490 Pro Plus ein echter Vorteil sein – nicht zuletzt durch die flexible Klangabstimmung via Polsterwechsel. Auch die gute Ersatzteilverfügbarkeit und das durchdachte Zubehör machen ihn zu einer langfristigen Investition.

Kaufempfehlung: Für professionelle Tonstudios, Produzenten und Engineers, die einen offenen, analytischen Kopfhörer auf hohem Niveau suchen, ist der HD 490 Pro Plus uneingeschränkt empfehlenswert. Ein echter Allrounder im Dienst der Präzision.

Technisches Datenblatt

Sennheiser HD 490 Pro Plus Technisches Datenblatt

Keine Erfahrungsberichte vorhanden


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